©Q - stock.adobe.com

6 Tipps um über seine Kunst zu schreiben

Das Künstlerstatement ist neben dem Portfolio eines der wichtigsten Instrumente, um die eigene Kunst zu vermitteln und zu lancieren. Wie Sie auf unserer Website sehen können, werden Künstlerstatements ständig benötigt, um sich für Wettbewerbe, Stipendien und Residenzen zu bewerben oder um Kuratoren und die Presse zu informieren. Es ist also von Vorteil, immer eines verfügbar zu haben.

Ihr Statement soll Ihre künstlerische Praxis beschreiben und einen Einblick in Ihre Arbeit gewähren. Die Qualität ihres Textes wird die Rezeption Ihrer Kunst stark beeinflussen. Es ist also äußerst wichtig, sich Zeit zu nehmen um ein sehr gutes Künstlerstatement zu erstellen.

Die eigene Kunstpraxis in Worte zu fassen, kann für Künstler eine schwierige Aufgabe sein. Versuchen Sie, dies auch als eine Chance zu sehen, um Ihre Ideen zu ordnen und eine Gelegenheit, neue Perspektiven für Ihre Arbeit zu gewinnen. Es ist sogar möglich, dass Ihre Arbeit von dieser Erfahrung profitieren wird. Der erste Text ist immer der Schwierigste, danach werden Sie ihn nur für die jeweils verschiedenen Zwecke anpassen und die letzte Version aktualisieren.

Hier sind 6 Schritte, die zu einem guten Künstlerstatement verhelfen:

1. Länge

Im ersten Schritt müssen Sie entscheiden, wie lang Ihr Text ungefähr sein wird. Die Länge hängt davon ab, wofür Sie den Text benutzen werden und letztendlich, wie detailliert Sie Ihre Arbeit erklären werden. Sie kann von etwa 100 Wörtern bis zu einer Seite variieren.

Falls Ihnen keine Vorgabe gegeben wird, ist die beste Länge etwa eine halbe Seite. Denken Sie daran, dass die meisten Leser den Text nicht genau lesen, sondern ihn nur überfliegen werden. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie Ihr Statement kurz und strukturiert halten, und direkt auf den Punkt kommen.

2. Inhalt

Im zweiten Schritt sollten Sie die wichtigsten Ideen Ihrer Arbeit aufführen. Stellen Sie sich vor, Sie würden Ihre Arbeit mündlich einem Fremden erklären, und sich dabei Notizen machen. Die Erklärungen sollten einfach und ehrlich sein.

Hier sind einige grundlegende Fragen, die Ihnen dabei behilflich sein können:

  • Was für Arbeiten machen Sie?
  • Aus welchen Materialien bestehen sie?
  • Warum verwenden Sie diese Materialien?
  • Wie produzieren Sie Ihre Werke?
  • Welche Ideen erkunden Sie mit Ihrer Arbeit?
  • Beziehen sich Ihre Arbeiten auf bestimmte Kunsttheorien oder Philosophen?
  • Welche Künstler oder Bewegungen beeinflussen Ihre Arbeit?
  • Erwarten Sie eine gewisse Reaktion von Ihrem Publikum?
  • Wie hat sich Ihre Arbeit im Laufe der Jahre entwickelt?
  • Warum machen Sie diese Kunstwerke?

Jetzt, da Sie viele Notizen haben, versuchen Sie, die wichtigsten Elemente zu extrahieren und sie miteinander zu verknüpfen. Dies wird der Kern Ihres Statements sein, den Sie durch mehrmaliges Überarbeiten immer weiter verbessern werden.

Beachten Sie, dass, wenn Sie eine Pressemitteilung schreiben möchten, Sie auch persönliche Informationen über Ihre Nationalität, Ausbildung, Ausstellungen und über gewonnene Preise geben. Dies wird den Leser über Ihrer künstlerische Karriere informieren.

3. Struktur

All diese Informationen sollten in einer klaren Struktur formuliert werden, um die Lesbarkeit Ihres Textes zu erleichtern. Die Rezeption Ihrer Arbeit wird positiv beeinflusst, wenn Sie es dem Leser möglichst leicht machen, Ihre Aussagen zu verstehen. Deshalb ist es von Vorteil, Ihr Statement in folgende drei Teile zu strukturieren:

  • Eine Einführung, in der ankündigt wird, worin Ihre Kunstwerke bestehen.
  • Der Hauptteil, wo Sie ins Detail gehen und die Ideen hinter Ihrer Arbeit erklären.
  • Der Schlussteil, der die Schlüsselelemente Ihrer künstlerischen Praxis in wenigen Sätzen zusammenfasst.

4. Stil

Schreiben Sie das Künstlerstatement immer in der Gegenwartsform und in der ersten Person. Dadurch wird Ihr Text persönlicher, lebendiger und damit viel interessanter für den Leser.

Darüber hinaus sollte Ihr Text Ihre Ideen so klar wie möglich darstellen, ohne zu komplex oder technisch zu werden. Um dies zu erreichen, bleiben Sie in Ihren Ideen konsistent, lassen Sie alles Unnötige weg und bringen Sie die Aussagen auf den Punkt.

Hinterlassen Sie einen überzeugenden Eindruck, indem Sie Allgemeinheiten vermeiden und ein klares Vokabular benutzen. Verbergen Sie keine Ungewissheit hinter Worten, die nur Spezialisten verstehen. Auch sollten Sie ehrlich sein zu sich selbst und gegenüber Ihrer Kunst. Versuchen Sie nicht, bestimmte Ideen, die nicht in Ihrer Arbeit beinhaltet sind, in Ihr Statement zu integrieren, nur weil sie gut klingen.

Erinnern Sie sich beim Schreiben, dass Sie dem Leser einen Einblick in Ihre Kunstpraxis ermöglichen und sich nicht in Ihrer Kunst verschließen wollen.

5. Korrektur

Um verschiedene Meinungen über Ihren Text zu erhalten, können Sie zwei Personen fragen, am besten Eine, die sich mit Ihrer Arbeit auskennt und eine Andere, bei der dies nicht der Fall ist. Ihr Text sollte so geschrieben sein, dass beide Personen Ihre Ideen verstehen können und interessante Einblicke in Ihre Arbeit erlangen. Bleiben Sie offen für Kritik.

Darüber hinaus sollten Sie darauf achten, dass Ihr Text keine Rechtschreib- und Grammatikfehler beinhaltet. Hierfür können Sie eines der vielen Korrekturprogramme nutzen, die es online gibt.

6. Layout

Schließlich achten Sie auf die Präsentation Ihres Textes. Ein gut gestalteter Text wirkt sofort ansprechender für den Leser und wird mit mehr Aufmerksamkeit gelesen.

Wählen Sie ein Layout und eine Schriftart, die den Leser nicht von dem Inhalt ihres Statements ablenkt. Bevorzugen Sie klassische Schriftarten wie Helvetica oder Arial in einer Schriftgröße zwischen 11 und 12. Grundregeln für Layout und Typografie sind leicht im Internet zu finden.




  • Von Artenda
  • Erstellt 05.09.2017

9 Geheimnisse für ein großartiges Portfolio


Das Portfolio ist eine der wichtigsten Mittel, um Ihre Kunst zu vermitteln und zu fördern. Es sollte einen klaren und umfassenden Überblick über Ihre Arbeitspraxis geben. Wie Sie auf unserer Website sehen können...
weiterlesen

4 Schritte um einen Künstlerlebenslauf zu schreiben


Der Lebenslauf zeigt Ihre Geschichte und Ihre Erfolge als Künstler zeigt. Er ist neben dem Portfolio und dem Künstlerstatement eine der wichtigsten Mittel, um die eigene Kunst zu vermitteln und zu lancieren. Wie Sie auf unserer Website sehen können...
weiterlesen

6 Tipps um eine Projektbeschreibung zu erstellen


Die Projektbeschreibung ist neben dem Portfolio und dem Künstlerstatement eines der wichtigsten Mittel, um die eigene Kunst zu vermitteln und zu lancieren. Wie Sie auf unserer Website sehen können...
weiterlesen